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Eine Roadtrip mit der Harley durch Nord- und Mittelamerika



Fortsetzung

Beitrag 2 von 4 - Im 3. Monat, von Kalifornien nach Texas


Für die Interessierten unter euch: auch in 2013 lag es wieder daran, dass man sich nicht rechtzeitig über Haushaltsmittel einigen und entsprechende Gesetze beschließen konnte. Wer hat nun den Längsten? Der Vorschlag zur Haushaltsbewilligung der Republikaner schloss die Gesundheitsreformpläne von Präsident Obama aus. Die Demokraten ließen sich aber nicht erpressen und genossen sicherlich insgeheim den schlechten Status der Republikaner, die in meiner Wahrnehmung zu Buh-Männern wurden. Täglich schaute ich mir die Entwicklung im TV an, tauschte mich mit Leuten aus und musste bei der ganzen Sache an Kleinkinder denken, die Tauziehen spielen...


Dabei hatte ich mich so dermaßen auf das Death Valley gefreut. Was bringt mir jetzt eine mit Tipps vollgekritzelte Serviette - siehe Abschnitt in Fort Bragg (CA) mit Paul - wenn ich nichts davon haben kann?


Aber erst ging es ja noch nach Las Vegas (NV). Oh, wie sehr habe ich mich auf die Stadt gefreut! Viele Lichter, viel Kitsch und trotzdem hatte ich meinen Spaß. Es ist schon sehr eigenartig, wie akribisch einer kompletten Wolkenkratzerlandschaft aus New York inklusive Brooklyn Bridge und Freiheitsstatue nachgeeifert wird. Oder plötzlich scheinbar in Venedig oder gar Paris zu sein… Ist nicht ganz mein Fall, aber ich gebe offiziell zu, dass ich diesen Besuch uneingeschränkt genossen habe! Vielleicht aber auch weil ich ausnahmsweise mal das Hotel vorgebucht hatte. Und zwar ein interessantes Hotel! Man sorge dafür, dass man zwischen Sonntag und Donnerstag in der Spielerstadt ist und dann kann man sich sogar ein Riviera, ein Circus Circus oder ein Stratosphere (meine Wahl) leisten. Die Sicht aus meinem Zimmer im 20. Stockwerk ging leider in die falsche Richtung, aber ich hatte als Hotelgast kostenlosen Zugang zum Tower. Und hier oben im 109. Stockwerk wurden dann alle Erwartungen erfüllt. Das Deck ist zwar fürs Fotografieren sehr ungeeignet, aber die Erinnerung bleibt!










Kapitel Las Vegas einschließlich dem nahegelegenen Hoover Dam abgehakt. In der Zwischenzeit plante ich wieder die Route66 zu erreichen. Schließlich hatte ich sie ja nur fast zur Hälfte gefahren - vor circa 1 Monat hatte ich sie links liegen lassen, in Oklahoma. Auf Kosten der Rocky Mountains und der Nordstaaten.


Ich hatte erst noch versucht, den Anfang in LA zu finden. Zu stressig! Las Vegas (NV) ist dann ohnehin eins meiner Reiseziele gewesen und liegt aber gar nicht auf der Route66… Also ist es völlig in Ordnung, wenn ich die Mutter aller Straßen erst wieder nach Las Vegas (NV), und zwar in Kingman (AR), in meine Planung nehme.









Arizona ist echt wunderschön. Oder etwa nur anders? Auf jeden Fall behalte ich diese rote Gebirgslandschaft positiv in Erinnerung. Ist aber echt mal etwas anderes, diese Berge mit den flachen Spitzen! Eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch - am liebsten hätte ich, meine Helmkamera würde non-stop laufen! Die Route66 ist wiederum nicht mehr so prickelnd. Sie verläuft fast dauerhaft streng parallel mit der Interstate. Dazu kommt noch, dass eine Kältefront nach Süden zieht. Da ich wegen der Route66 über Flagstaff (AR) möchte und diese Stadt doch tatsächlich auf ca. 2.100 m.ü.NN liegt, "verpasse" ich eine Schneeschauer um einen halben Tag. Als ich am späten Nachmittag vom 10.10. in Flagstaff eintreffe, waren die Straßen bereits geräumt.


Ich ließ mir in all diesen letzten Tagen zwischen San Francisco und Kingman/Flagstaff Zeit. Es konnte ja von einem Tag auf den anderen passieren, dass der Staat wieder öffnet. Aber es sollte nicht sein!


Bei schönstem und sonnigem Gebirgswetter verließ ich am 11.10. Flagstaff, Richtung Navajo Nation. Den Grand Canyon hatte ich nordwestlich von mir; ein Abstecher wäre also noch möglich gewesen. Abgehakt! Schade!


Da alles andere geschlossen hatte, genoss ich umso mehr das Monument Valley (nicht staatlich geführt und daher offen). Klar geht es final wieder nur um den typischen Schnappschuss vom Visitor Center im Navajo Gebiet, aber genau deswegen sollte man erst recht mehr daraus machen. Die Fahrt in der Region entlang der US163 war wieder ein absolutes Highlight!
















Das nächste Ziel sollte Roswell (NM) sein. Nach sovielen neuen Bekanntschaften auf der bisherigen Strecke wäre es doch toll, wenn ich in Roswell nun ein paar Aliens kennen lerne. Hahaha! Außerdem habe ich gelesen, dass die Innenstadt ganz im Zeichen der Allbewohner dekoriert ist. Das muss ich sehen! Naja, hat sich alles nicht ganz so gelohnt. Sogar im UFO Museum bin ich gewesen. Alles klar: I was here!


Zum Glück war der Weg nach Roswell über diverse National Forests (erst in Arizona, dann New Mexiko) wieder eine Fahrt für Augen und Seele. Wieder wurde der Weg das Ziel! Auf dieser Strecke in Alpine (AR) hatte ich eine interessante Begegnung. Ich hatte gerade fertig getankt als im Hintergrund eine Jawa angeknattert kam. Jawas sind Bikes mit Zweitaktmotoren und entsprechend wenig Power. 350 ccm wäre schon viel. Trotzdem traut sich dieser Genosse aus der tschechischen Republik eine Weltreise zu, die er in 8 Monaten absolvieren möchte. Hut ab! Wie das gehen soll, weiß ich jedoch nicht, da er, wie er mir erzählte, Bergpässe überwiegend im 2. Gang fährt. Aber immerhin hat er es ja schon bis in die Staaten geschafft. Wenn ich mich recht entsinne, ist er seit 4 Monaten unterwegs und kam über Russland nach Seattle. Ihm steht Mittel- und Südamerika bevor. Ob wir uns an der Westküste Mexikos treffen, wollten wir dem Zufall überlassen - das habe ich noch am Abend bereut, aber ich denke, dass er mir in der Zeit trotzdem voraus sein wird.


Ab Roswell (NM) sollte es wieder zurück auf die nördlich gelegene Route66 gehen. Die Straße mag zwar von der Führung her etwas langweiliger sein als der Part im Osten ab Chicago, aber es gibt einige sehenswerte Attraktionen. Daher sind beispielsweise die Städte Seligman (AR) und Amarillo (TX) Pflichtprogramm. Außerdem liegt kurz vor Amarillo die geographische Mitte der Route66. Ein Schnappschuss wert, oder?






Ich komme jetzt mal besser zu einem Ende. In meinem nächsten Beitrag, der sehr zeitnah kommt da ich im Begriff bin, die USA zu verlassen, gehe ich auf Texas und ein tolles Wiedersehen ein. Da ich aber schon länger keine Karten geliefert habe - mein letzter Ausschnitt ging bis Clayton in New Mexiko und somit noch vor den Rockies - schließe ich heute mit einem Update ab, der aber bereits meinen aktuellen Standort von heute enthält. Und zwar San Antonio (TX), zwei Stunden von der mexikanischen Grenze.


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