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Eine Roadtrip mit der Harley durch Nord- und Mittelamerika



Mexiko: Kulturschock vorprogrammiert?

31. Oktober 2013 - Beitrag 4 von 4


Ich beschrieb in meinem letzten Beitrag die Unsicherheit im Hinblick auf Mexiko. In Bezug auf die Planung. Andererseits muss ich aber sagen, dass ich wieder unglaubliches Glück hatte, Michaels (Denton, TX) Bekannten Leo kennengelernt zu haben. Wir riefen uns zusammen als ich noch in San Antonio (TX) mit den letzten Vorbereitungen für Mexiko beschäftigt war. Gingen eine Route durch, die ziemlich gut mit meinen Absichten übereinstimmt. Mit Ausnahme der Halbinsel Yucatan: diese schlägt Leo mir vor. Und die gehe ich neuerdings tatsächlich an. Ich werde schauen, ob ich um teure Hotelanlangen rumkomme aber die Pyramidenstätte in Merida sowie die tollen Strände in Playa Del Carmen (und weiter südlich) sollte ich wirklich nicht auslassen. Das hat zur Folge, dass ich nun doch durch Belize fahren werde. Dazu aber dann mehr zu gegebenem Zeitpunkt, sprich in circa 4 Wochen!


Trotzdem bin ich noch nicht ganz bei der Sache. Das Essen ist eine Umstellung. Wenn ich die Schärfe nicht separat bestelle sondern mit einmischen lasse, würde ich wahrscheinlich an Ort und Stelle sterben. Dann ist das Essen generell anders. Neue und eben unbekannte Auswahl!


Die Großstädte sind anders. Sehr anstrengend. Die Menschen bestimmt nett, aber erst mal zurückhaltend.


Was mich aber ausnahmslos zur Weißglut bringt sind solche "Bodenwellen", mal größer, mal kleiner, mal ausgeschildert oder auch nicht, die zwecks Geschwindigkeitsreduzierung in regelmäßigen Abständen vorkommen. Und zwar auf Hauptstraßen, die ins Stadtzentrum führen wie auch mal ausserorts in Ortschaften, durch welche Schnellstraße führt. Diese berüchtigten "topes" sind unerträglich! Den Unterboden meiner Harley kann ich nach der Durchreise bestimmt neu Lackieren. Solange nichts Schlimmeres passiert: bis dato konnte ich noch jeden topes sehr vorsichtig anfahren - machen die Mexikaner glücklicherweise nicht anders - aber bereits zweimal bin ich aufgrund der Wellenhöhe (oder aber auch wegen der mangelnden Bodenfreiheit meines Bikes) steckengeblieben. Weder vor noch zurück geht es an! Toll!! Aaaahh!! Wenn ihr also mal nach Mexiko kommt, dann nicht zwingend mit dem tiefergelegten Sportwagen.


In Bezug auf Hotels fällt die Wahl aktuell noch auf bekannte Ketten, wie bspw. ein Best Western. Ich habe hierbei schließlich die Gewissheit, dass ich in keinem dubiosen Viertel lande und über Trivago ist öfters mal eine gute Rate drin. Daher eben nicht ganz bei der Sache: da ich doch eigentlich etwas aufs Geld schauen muss (Best Western, hallo?!), fühlt sich alles so unvorbereitet an. Hinzu kommt noch, dass mein Navigationsgerät völlig unzureichend ist und mich nicht zu Hotels führen kann, die ich am Abend zuvor im Netz finde. Und einfach mal die Straßen der Großstadt auf gut Glück abfahren und schauen, ganz wie ich es in den Staaten gemacht habe, wo günstige Zimmer ausgeschildert sind ist auch nicht. Zum einem gebe ich mir nicht das Chaos und zum anderen fürchte ich mich echt vor diesen bescheuerten Bodenwellen. Oh Mann! Vielleicht fahre ich am besten gleich Richtung Yucatan und nehme mir eine Ferienwohnung am Strand für 2 Wochen. Haha! Auf der Halbinsel scheint nämlich alles etwas ruhiger abzulaufen…


In meinem nächsten Bericht gibt es wieder eine Google Karte. Schließlich war der letzte Stand noch San Antonio in Texas. Über Nuevo Lareda habe ich am letzten Freitag den 25.10. Monterrey erreicht. Es folgten 3 doch eher langweilige Tage. Bewusst hatte ich 3 Nächte im Le-Mar in Downtown gebucht um in der Reiseplanung etwas weiterzukommen. Zu blöd, dass das Internet nicht zuverlässig funktionierte. Daher ein Glück, dass ich mir in San Antonio ein Buch von Stephen King gekauft habe. Entspannen stand an der Tagesordnung. Am Montagmorgen habe ich mich wieder auf mein Bike gefreut. Ich schrubbte über die sinnlos hohe Bodenwelle am Eingang des hoteleigenen Parkhauses und setzte meine Tagesfahrt Richtung Torreón fort.









Kurz vor Einbrechen der Dämmerung traf ich ein. Nach einem Abendessen in der Mall neben meinem Best Western traute ich mich tatsächlich, den Boulevard Independencia abzufahren. Und das war auch gut. Denn keinen Kilometer vom Hotel entfernt fahre ich einem Harley Dealer entgegen. Muss ein ganz neuer Laden sein, da er nicht im 2010 Harley Roadmap aufgeführt ist. Klar halte ich, um Hallo zu sagen. Aus diesem Zwischenstopp ergeben sich nette Pläuschchen sowie neue Facebookfreundschaften und ein hübsches Abschiedsfoto. Top!


Die beiden letzten Nächte verbringe ich gerade in Chihuahua. Gutes Hotel; ein Schnäppchen über Trivago. Und ein WLAN das auch liefert, was es soll. Erkennt ihr daran, dass ich endlich mal wieder bloggen kann. Und gerade tagesaktuell liefere!


Bin also tatsächlich wieder Richtung Norden hoch. Schon abgefahren: weitere 370 Km und ich bin ich Juarez, an der Grenze zu den Staaten. Oder knappe 300 Km nordwestlich und ich bin im Big Bend Nationalpark in Texas. Chihuahua soll tatsächlich der nördlichste Punkt sein, den ich bereisen werde. In ein paar Stunden geht es westlich rüber, in die Sierra Madre. Ich verspreche mir schöne Hotels oder Campingplätze, tolle Strecken und Aussichten. Wettertechnisch gesehen sieht das Wochenende gut aus und ich werde hoffentlich viel vom Copper Canyon haben. Fortsetzung folgt...

 

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