11. September 2013 - Beitrag 3 von 5
Ich sollte definitiv für die Zukunft versuchen zu vermeiden, Abschnitte zu überspringen. Deswegen trage ich noch schnell ein paar Sätze zur im letzten Post erwähnten Lücke zwischen West Virginia und Illinois/Wisconsin zusammen, bevor ich über die Fortsetzung der Route 66 schreibe. Denn es ist schon wieder viel passiert!
Nachdem ich die Smoky Mountains verlassen hatte, ging es eigentlich nur noch darum, innerhalb von 4 Tagen nach Milwaukee zu kommen. Schließlich fand ich (wirklich) zufällig heraus, dass für Ende August die Harley-Davidson Abschlussfeier (110th Celebration Party) stattfinden sollte. Hätte ich mich eingelesen, wüsste ich, dass Rom 2013 nur eine von vielen Feiern weltweit war. Es heißt deswegen Abschlussfeier weil Milwaukee nun die Rückkehr von Harley feiert.
Und glaubt es mir oder lasst es sein: ich kam entspannt in Milwaukee an, parkte mein Bike, kam mit ersten Gleichgesinnten ins Gespräch, ein paar Fotos vom deutschen Kennzeichen samt Fahrer musste auch noch sein… Und schaffte es trotzdem völlig ungewollt rechtzeitig zum Countdown auf den offiziellen Hauptplatz (Museum Harley-Davidson)! Yeah!
Auf dem Weg in die Geburtsstätte Harleys waren Cincinnati (OH), Indianapolis (IN) und schließlich Chicago (IL) ein Besuch wert. Auf Chicago habe ich mich ganz besonders gefreut. Wer kennt die Fotos der Skyline nicht! Kam aber dann ganz anders: Couchsurfing klappte nicht, Hotels viel zu teuer und (fast) noch teurer das Parken in der City. In meinen Augen ist Letzteres ein ganz klares Go-Kriterium für die Stadt. Statt mehrerer Tage blieb ich nur einen Tag in Chicago. Denn es machte echt kein Spaß. Schließlich stellte ich das Bike für teures Geld ab und lief alles ab. War zwar eine nette Abwechslung zum Fahren, aber Chicago ist nicht die Stadt, die man "abläuft". Obendrein erwischte ich auch noch einen bewölkten Tag. Na toll! Ich zog also zwecks Schadensbegrenzung mit meiner Nikon (statt iPhone) los.
Ziemlich abgefahren ist auch, dass ich bereits einen Kundendienst am Bike brauchte. Kein Wunder, bei der ganzen Fahrerei! Ich ließ mir also gleich von Chicago Harley einen Termin geben. Die Tatsache, dass ich nach dem Labor Day Wochenende (31.8.-2.9.) mit der Route 66 beginnen wollte, brachte mich ja zurück nach Chicago. Und genau da quetschte ich noch den Service rein! Denn ich bin zwar im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, aber auch hier ist etwas Vorlauf nicht verkehrt.
Währendem also die Zeit für mich arbeitete, ging es weiter nördlich. Kleiner Umweg über Lake Geneva (WI) - Empfehlung eines Polizisten aus Chicago - und ich bin am Donnerstagnachmittag 29.8. rechtzeitig in Milwaukee eingetroffen. Trotz dem bewegten Wochenende hat es hier mit der Couch super geklappt. Erst Virginia, dann Joni (Foto) waren zwei ganz tolle Gastgeberinnen. Wir besuchten Märkte, zogen um die Häuser, hatten Spaß. Da kommt ein Abschied doch schon schnell zu schnell! Ausnahmsweise bin ich aber nicht ganz so flexibel, weil ich ja wegen meinem Termin zurück nach Chicago muss.
Der Abstecher über Madison (WI) am 1.9. musste aber noch sein. Und das hat sich auch gelohnt. Dank des "Taste of Madison" Straßenfestes im Rahmen des Labor Day war die Hölle los.
Ich konnte leider nicht herausfinden, ob es die richtige Entscheidung war, kein Ticket für die Harley-Feier gekauft zu haben (mind. 91 Dollar). Aber vom Gefühl her habe ich alles richtig gemacht. Es war unglaublich viel los. Trotz nettem offiziellen Rahmenprogramm direkt bei Harley tobte in der City der Bär. Man muss nur wissen, wo. Also mitschreiben: es dreht sich alles um die Brady Street und um die North Ave. Sehen und gesehen werden, laute und schrille Maschinen, schöne Menschen, viel Alkohol. Die 91 Dollar habe ich anders investiert!
Es war schön, dabei gewesen zu sein! Besonders als Harleyfahrer.
Speziell zu Milwaukee und dem Besuch des Harleymuseums (30.8.) habe ich gesondert Fotos selektiert und ein extra Album hier auf der Website angelegt. Link: 110th Celebration Party.
Im nächsten Bericht geht es wieder um die Route 66, die ich mittlerweile verlassen habe, nachdem ich viele nette Leute kennengelernt habe, die meinen Aufenthalt in Tulsa (OK) gleich mal um 2 Tage verlängert haben. Prost!
Navigation